1976 Siebdrucke schwarz-weiß-grau
Die Idee Konkrete Zeichnungen ordnet Vielfalt – mehr nicht. Manfred Luther
In den Jahren von 1976 bis 1985 setzte Manfred Luther die Grundformen, die er in den schwarz-weißen Tuschzeichnungen so mühevoll hat entstehen lassen, auch in der Technik des Siebdrucks um. In Schwarz-Weiß-Grau gehalten, wird die Klarheit und Strenge der Konzeption – fern vom mystischen Geheimnis der dichten Zeichnungen – besonders deutlich vor Augen geführt. Text von Carolin Quermann
Manfred Luther möchte seine 24 Geometrische Figuren als philosophische Bedeutungsträger verstanden wissen. Einige Beispiel seien hier ausgeführt:
Kreis Universum, Sonnengötter u.a. Viereck Irdische Welt Dreieck Werden, Sein, Vergehen Ellipse Fruchtbarkeit
Halbkreis Schöpfung Rechteck Urstoff, Materie Rhombus Weib, Schoß
Zur Drucktechnik von Manfred Luther kann folgendes gesagt werden. Er hatte einige Werke mit dem Linolschnittdrucken (ab 1960) erstellt. In der Zeitspanne von 1962 bis 1975 arbeitete er intensive am Siebdruck. Seine Probleme waren, die exakte Zweifarbdrucktechnik und die Größe des Formates 42 × 61 und 44 × 77 cm. Danach mussten die Ränder der Blätter genau beschnitten werden und all‘ dies in einem Keller von 6 m². In dieser Zeitspanne erstellte die Familie Brigitte und Wolfgang Neubert, wohnhaft in Dresden, die ersten guten Siebdrucke (schwarz/weiß/grau). ML ließ sich oft zu seinen neusten Arbeiten von Familie Neubert beraten. Die ersten Konvoluten der Figuren in SW-weiß-Gau sind als Siebdruck erscheinen ab 1976 bis 1985.